Willkommen zum virtuellen Rundgang durch die Kirche Sankt Theresia von Avila in Mülheim Selbeck

Das Bogenfeld über dem Eingang zur Kirche

Wenn man in die Kirche eintreten will, muss man durch ein altes Portal gehen. Das ist ein feierlicher geschmückter Eingang zu Kirchen und Palästen. Die Holztüren sind hier mit Eisen beschlagen, die an Ranken von Blumen erinnern. In dem Steinbogen darüber, der "Tympanon“ genannt wird, erkennt man drei Figuren. Sie befinden sich vor einem goldfarbenen Hintergrund. Gold ist die Farbe der Sonne, des Himmels. Übersetzt in unsere Sprache bedeutet das: Es sind Personen im Himmel dargestellt.

Wer sind die drei Personen?

Wie es in der Kirche üblich ist, werden dargestellte Personen durch äußere Merkmale, sog. Attribute, gekennzeichnet. Man kann an der Kleidung, die sie tragen, an Gegenständen, die bei ihnen sind und die Körperhaltung erkennen, wer gemeint ist.

In der Mitte dieses Bogenfeldes sitzt eine männliche bärtige Person. Sie ist in ein langes feierliches Gewand gekleidet, hat wallendes Haar, ein Buch in der linken Hand und hält die rechte Hand mit drei Fingern erhoben: All dies sind Merkmale von Jesus Christus, der als Herrscher und Lehrer dargestellt ist.

Links kniet eine junge Frau in langem Gewand, die die gefalteten Hände zu Christus erhebt: es ist Maria, als anbetende Mutter Gottes.

Rechts kniet ein bärtiger Mann in rauem Gewand mit Kreuzstab: Johannes „der Täufer“, ein Freund und Sympathisant Jesu. Er hatte klare Vorstellungen von dem, was recht ist und was nicht. Deswegen wurde er von dem damaligen politischen Machthaber, König Herodes, getötet. Auf dem Fähnchen an dem langen Stock mit Kreuz standen wahrscheinlich früher die Worte: „Seht das Lamm Gottes…“ Damit hat Johannes darauf hingewiesen, dass Jesus wie ein Opfertier, ein Opferlamm des jüdischen Tempelkultes, sterben wird.

Mit dem Anblick der knienden Personen will die Kirche die Menschen einstimmen auf eine innere Einstellung gegenüber dem Hausherren dieser Kirche, die man jetzt betritt: Gott dem Herrn und Schöpfer.

In ihren Gesten drücken die knienden Personen aus: „eine volle Unterordnung unter Gott ist angemessen: Gott in der Gestalt Jesu Christi.“