Willkommen zum virtuellen Rundgang durch die Kirche Sankt Theresia von Avila in Mülheim Selbeck

 

Gesamt-Innenansicht

 

Station 1

Ist man in die Kirche eingetreten und hat man die Glastür durchschritten, wird man von einem hellen, hohen Raum umfangen.
Durch viele Reihen von Holzbänken gleitet der Blick in einen etwas kleineren Teil der Kirche ganz vorne.

Das ist der sog. Chorraum der Kirche, der Ort, an dem die meisten kultischen Handlungen vollzogen werden. Besonders bei der Hl. Messe im katholischen Ritus steht der Priester dort. Hier wird bei der Abendmahlfeier nach der Überzeugung der Gläubigen die Wandlung von Brot und Wein in den Leib Christi vollzogen.

Von hier aus werden die heiligen Schriften vorgelesen und Ansprachen gehalten. Dort ist vorne, dort findet „heiliges“ Geschehen statt. Es setzt sich fort in den Seelen der Mitfeiernden im Hauptraum der Kirche. Die besondere Bedeutung dieses Raumes wird durch bunte Glasfenster, reichen Figurenschmuck, Deckenverzierungen und schöne Bodenplatten betont. Durch sein erhöhtes Niveau spürt der Besucher: Dies ist ein herausgehobener wichtiger Ort.

Der Raum und die Fenster haben als obere Begrenzung eine Rundung mit Spitze, einen Spitzbogen. Er wurde im Mittelalter, vor 500-900 Jahren, verwendet. Den damaligen Baustil mit Spitzbögen nennt man „Gotik“. Besonders Kirchenbauten dieses Stils sind erhalten. Die Zeit war eine Epoche intensiver Gläubigkeit. Der Baustil ist später zu einem Ausdrucksmittel geworden - ähnlich einer Sprache -. In ihr gestaltete man christlich bestimmte Bauwerke.

Das wollte der Bauherr dieser Kirche, der Straßburger Baumeister Franz Schmitz, vor hundert Jahren auch. Er nahm den Stil der Gotik und versuchte ihn zu wiederholen. Er benutzte ihn bei Fenstern und Türen, Kirchenmöbeln und bei Statuen von Heiligen.

Die wiederholte Anwendung der mittelalterlichen Gotik vor nur 100 Jahren nennt man heute „Neugotik“.

Auch in den Riten und in den Gebeten wiederholte man damals den Stil und die Sprache des Mittelalters. Man sehnte sich nach der Stärke und Originalität des christlichen Glaubens. In ihrem industriellen Umfeld wurde diese Sprache mehr und mehr zu einer Fremdsprache, die nicht christlich gebildete Menschen als fremdartig empfinden.

                                       
                                       
                                       
                                       
                                       
                                     
                                       
                                       
                                       
                                       
© Förderverein St. Theresia in Selbeck e.V.
Programmierung: PUBLIK.RUHR, M. Gatz-Kippert
Bilder und Texte: K.-G. Kluitmann

Version 1.0 vom 01.01.2015
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