Willkommen zum virtuellen Rundgang durch die Kirche Sankt Theresia von Avila in Mülheim Selbeck

Eine Kreuzwegstation

In vielen katholischen Kirchen sind an den Wänden Bilder aufgehängt, die Jesus von Nazareth als leidenden Menschen darstellen. Er ist auf dem Weg von der Verurteilung durch den römischen Richter zum Ort der Hinrichtung an einem Kreuzbalken.

Die dargestellten Ereignisse werden meist aus der Bibel genommen, z.B. die Kreuzigung. Immer soll bewusst gemacht werden, wie Jesus seinen furchtbaren Leidensweg mit Ruhe und Vornehmheit gegangen ist. Die Bilder drücken aus, dass er den Weg aus Liebe zu den Menschen auf sich genommen hat. Es sind sog. „Andachtsbilder“, die den Betrachter zu Zuneigung und Dankbarkeit bewegen sollen. Sie wollen sagen, wer Jesus von Nazareth eigentlich war, und - nicht in allen Einzelheiten - wie sich die Ereignisse damals zugetragen haben. Sie sind keine realistischen Bildreportagen der Presse unserer Zeit.

Meistens werden 14 Stationen des Leidensweges Jesu dargestellt. Die Bilder von Selbeck wurden durch den Maler Johannes Bartscher in großer Ähnlichkeit mit den Stationen des Künstlers Moritz von Schwind vor über 100 Jahren geschaffen.

Eine Station soll als Beispiel hier angesprochen werden: die 8. Station: „Jesus begegnet den weinenden Frauen“. Jesus - in langem roten Gewand - grüßt seine am Wege stehenden traurigen Verwandten oder Freunde. Der Text, auf den sich das Bild bezieht, nämlich aus dem Lukasevangelium (Kap 23 , Vers 27 u. 28), heißt: „Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte:
„Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich…!“

Hier im Bild wird ein freundlicher Jesus gezeigt, der wegen des Kreuzes schon gebückt geht. Liebevoll schaut er sich noch einmal zu der Gruppe der Frauen um. Er erhebt die Hand wie zum Gruße oder sogar zum (letzten) Segen.

Mag die Situation auch erfunden sein: die Freundlichkeit und Liebe Jesu zu den Menschen seiner Umgebung ist es nicht.